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Leitfaden für Gemeinden zu Abfallsammelstellen und Separatsammlungen

Sammelgebinde und Containersysteme

Mit den optimalen Gebinden für das entsprechende Sammelgut können die Kosten der Sammellogistik minimiert werden. Effizienz bei der Logistik bedeutet: möglichst viel auf ein Mal transportieren und möglichst alle Fraktionen mit demselben Transportfahrzeug. Je nach Art und Beschaffenheit der Abfälle werden dafür unterschiedliche, geeignete Behältnisse eingesetzt. Verschaffen Sie sich den Überblick über die empfohlenen Sammelgebinde. Die Wahl des Gebindes wird definiert durch die Sammelmenge, Platzverhältnisse an der Sammelstelle, Infrastruktur des Entsorgers und die allfällige regionale Zusammenarbeit. Es soll grundsätzlich kundenfreundlich sein (Zugang auch für kleine und behinderte Menschen), zudem unfallsicher, hygienisch, ästhetisch, anpassungsfähig und wirtschaftlich.

Folgende Containersysteme sind möglich

  • Umleerbehältersystem (Ober-, Halb- und Unterflur)
  • Wechselbehältersystem (Abroll-, Absetz- und Presscontainer)

Umleerbehältersysteme (Ober-, Halb- und Unterflur)

Vor dem Kauf und der Standortwahl mit dem Entsorgungspartner zu klären

  • Welches Schüttcontainer-Aufnahmesystem (Grumbach, Kinshofer, 1 od. 2 Haken) ist gefordert?
  • Genügt die Höhe des Sammelplatz-Daches zur Aufnahme und Entleerung (min. 6 – max. 12 m)?
  • Ist die Zufahrt für das Entsorgungsfahrzeug frei zum Wenden/Rangieren und ohne Hindernisse?
  • Ist das Gefälle des Standortes max. 6% (wichtig für das Entsorgungsfahrzeug während der Entleerung)?
  • Ist der Standort gross genug für mehrere (ev. zusätzliche) Abfall-Fraktionen?
  • Sind die Container für die Sammlung von Papier, Pappe und Karton aus Stahl oder feuerfestem Material?
  • Sind bei Schwankungen der Sammelmengen oder des Angebots Anpassungen leicht realisierbar?

Zusätzlich zu klären für Halbunter- und Unterflursysteme
  • Braucht es eine Füllstandmessung mit Anzeige für die Optimierung der Logistik?
  • Sind die Container der Grösse und den Bedürfnissen der Gemeinde/Stadt angepasst (eher grössere bevorzugen)? Braucht es für eine Fraktion (z.B. Grünglas), die häufiger anfällt, ein zusätzliches Gebinde, damit der Entleerungsrhythmus eingehalten werden kann?
  • Bauliche Massnahmen:
    • Ist die Bau-Tiefe (bis zu 5 m, je nach Anbieter verschieden) frei von Stromleitungen, Kanalisation, etc.? Sonst Umleitung erforderlich für allfällige Reparaturarbeiten.
    • Soll ein zusätzlicher Container eingebaut werden (steigende Einwohnerzahl, weitere Fraktion)?
    • Ist der Ablauf und die Beseitigung von Meteorwasser und Restflüssigkeit des Sammelguts geklärt?

Anbieter für Umleerbehältersysteme

Oberflursystem

Am weitesten verbreitet sind oberirdische oder Oberflursammelstellen. Sie sind die kostengünstigste Variante verglichen mit Unter- und Halbunterflursammelstellen und im Normalfall sind keine baulichen Massnahmen erforderlich (Schüttcontainer stehen auf dem vorhandenen Boden).

Beispiele Oberflurcontainer

Halbunterflursystem

Halbunterflur wird dieses System genannt, weil sich der Fassungs- oder Lagerungsbereich der Abfälle teilweise unterirdisch und teilweise oberirdisch befindet. Es eignet sich auch für die Sammlung von Kehricht, da es über ein grosses Fassungsvermögen verfügt. Es bietet weniger Versteckmöglichkeiten für Fremdablagerungen und reduziert die Lärmbelastung. Um das System zu realisieren, sind bauliche Massnahmen notwendig, was höhere Anschaffungs- und Installationskosten verursacht.

Beispiele Halbunterflurcontainer

Unterflursystem

Beim Unterflursystem ragt nur die Einwurfsäule aus dem Boden heraus. Der Fassungs- und Lagerungsbereich befindet sich im Boden, daher sind bauliche Massnahmen notwendig. Optisch gefällt dieses System, ist hygienisch, sauber, bietet am wenigsten Versteckmöglichkeiten für Fremdablagerungen, reduziert die Lärmbelastung und eignet sich auch für die Sammlung von Kehricht. Die Anschaffungs- und Installationskosten sind hoch (am höchsten verglichen mit Ober- und Halbunterflursystem).

Beispiele Unterflurcontainer

Wechselbehältersysteme (Abroll-, Absetz- und Presscontainer)

Volle Wechselbehälter werden gegen neue ausgetauscht oder entleert wieder zurück gebracht. Ihr Einsatz ist sinnvoll für sperrige, voluminöse und in grossen Mengen anfallende Materialien. Empfehlenswert sind möglichst grosse Fassungsvolumen, damit unnötige Transporte vermieden und Kosten gespart werden können. Die bis zu 40m3 fassenden Behälter werden über die hintere Fahrzeugkante schräg oder waagrecht ab- oder aufgesetzt. Das Fahrzeug muss also bis zum Behälter vorfahren können, was eine bestimmte Rangierraumlänge und -höhe bedingt. Das muss bei der Planung der Sammelstelle berücksichtigt werden.

Anbieter für Wechselbehältersysteme

Beispiele Wechselbehälter